Mittwoch, 25. April 2012

All In

Ich fühl mich wie eine riesige Vollidiotin. Ich weiß, worauf ich zusteuere und ich weiß, dass ich mitten drin bin (und mitten drin ist mehr als nur "auf den Weg dorthin"), mich in eine Frau zu verknallen, die vergeben ist (und auch nicht meine Freundin ist).

Nach einem gemeinsamen Wochenende in Bosnien und Selbstkontrolle - wir taten nichts, wollten aber (beide, denk ich) - bin ich wieder zurück hier und schaffe es kaum, klar zu denken oder geschweige denn klarzukommen. Ich werde mit meiner Freundin Schluss machen, aus zehntausend Gründen, und Peanut wird nur ein weiterer Grund gewesen sein, in diesem Fall jener Grund, der den Trigger gedrückt hat. Aber das garantiert mir nicht Glück - nur Fairness und Ehrlichkeit, mit mir selbst und allen anderen.

Und klar gefällt sie mir. Obwohl ich wusste, dass sie schon lange Zeit mit ihrer Partnerin zusammen ist und - im Gegensatz zu mir - auch in ihrer Beziehung glücklich ist. Ich weiß, dass ich mich nicht in Beziehungen einmische. So bin ich nicht. Aber es passiert längst. Nur heute hörte ich diesen schönen Satz "Ich will dir da auch keine falschen Hoffnungen machen.." - wobei es dann egal ist, ob man selbst ohnehin realistisch genug wäre, um zu wissen, dass das nie was werden kann weil sie vergeben ist, auch in einem Monat wieder weg ist und aus einem anderen Land kommt , nach so einem Satz wirkt man immer wie der begossene Pudel, der richtig große Hoffnungen hat. Großartig! Es hat also so ausgesehen, als würde ich für SIE alles hinschmeissen und ich sei der Depp.

Noch viel besser war aber auch die Wortwahl. Sie hat sich entschieden, dass das zwischen uns nur so ein Wohlfühlgefühl ist und eher sowas wie bessere Connection, nahezu gute Freunde quasi. Fuck off. Ich hätte gerne gekotzt. Sie hat sich also für die Version "Für meine Beziehung ist es besser ich bleibe bei dieser Wahrheitswahrnehmung" entschieden.

Nun bescheiss ich mich zwar selber nicht und jemand anderen auch nicht, komm mir aber trotzdem vor wie der größte Arsch, weil ich gedanklich in Bosnien meine Freundin bescheisse und nun auch noch das Schlussmachen vor mir habe, und zeitgleich wie ein aaarmes Mädel, weil dieser "mach dir keine Hoffnungen"-Satz so AUA war.


Leckarsch. ALL IN is für'n Arsch. Ganz einfach. So gut ich "If you never TRY you will never KNOW" sonst auch finde.

2 Kommentare:

timi hat gesagt…

Na bumm, das klingt nicht einfach. Aber wenn man "all in" geht, steht man auf und lässt die hosen runter und dann kann eben alles passieren.
Gut oder schlecht.

Warum Dus mit der jetzigen Freundin beenden musst, habe ich nicht verstanden. Die Feuer-Affäre würde ich mal ruhig verbrennen lassen.

Timi

lamblearns hat gesagt…

hm. das mit der musikerin musste nicht allein wegen peanut beendet werden, sondern generell - ich hab einfach nicht genug gefühlt, damit diese beziehung auf dauer richtig und fair wäre. auch wenn wir eine schöne zeit hatten. auch bei peanut war mir klar, dass nichts daraus werden würde - vielleicht auch deshalb gleich dieses doppelte "singlewerden", und vielleicht fühlt es sich auch deshalb so intensiv an.

ha, die feuer-ist-ja-nichts-passiert-affäre. nur stundenlanges anstarren und händchenhalten. ein freund sagte zu mir "ein WOCHENENDE an gefühlen ist wie ein foto auf facebook" - unwichtig, peinlich..