Samstag, 20. Juni 2009

oh, the road is long

morgen um diese zeit bist du um ein jahr gewachsen. ein jahr gereift, ein bisschen größer geworden, ein kleines bisschen erfahrener darin, wie du gefühle verarbeitest und entwickelst, die wertlos zu sein scheinen. viel passiert:
du lernst, welche erschreckenden formen die gruppendynamik annehmen kann. wiedermal lernst du ein bisschen, zu verstehn, dass nicht ALLES dein problem ist und andere dinge, statt sie wegzuschieben, permanent anzusprechen. auch hast dunatürlich von guten vorsätzen wieder abgesehen und bist zurück zu einem menschen gekehrt, den du eigentlich garnicht mehr wolltest. spannend eigentlich. hast ihm nach langer zeit gesagt, dass du ihn als einen partner willst. daraufhin flieht er. damit lernst du leben! du lernst, dass die typen, die du toll findest, dich nicht deshalb auch automatisch toll finden, das ist höchstens mit 14 noch so. du lernst umzugehen damit, dass diese menschen dann eben auch auf deine freunde abfahren können. du lernst viel über freundschaft. du hast endlich jobs für den sommer, die du die letzten jahre vielzusehr vernachlässigt hast. du spürst, dass sich ehrlichkeit immer am schlimmsten und gleichzeitig am besten anfühlt. nur eben SPÄTER.
spricht man eine waffe aus, entlädt man diese gleichzeitig. wie gut kann ich deshalb nachvollziehen, dass mancheine(r) sich nicht zu bestimmten positionen bekennen will, weil es angst vor den folgen gibt.
auch spürst du, wie sich ein bester freund von einem entfernen kann; mit dem körperlichen entzug geht irgendwie der geistige mitein und plötzlich weichst du treffen und gesprächen aus, weil du weißt, dass es einfach nicht mehr das ist, was es mal war. plötzlich sagst du "OK", genervt aber bestimmt, zu seiner meinung, bloß, um dir nicht die nächste diskussion anzutun.
du hörst deine liebsten sagen "ich kann nichts besonderes", "ich hab kein besonderes eigenes hobby" und versuchst ihnen klarzumachen, dass sie selbst doch längst das besondere sind. du wirst es ihnen noch oft sagen müssen.
heute erinnerst du dich daran, dass ein mensch, den du sehr geliebt hast, sogar einen zeitungsartikel der kronenzeitung über "asylantendreck" an seinem schreibtisch kleben hatte. und kapierst, dass auch du rassisten lieben konntest. früher.
du kannst "ui toll, dann kannst du jetzt auch schon in amerika saufen!" und die bessere version "du kannst jetzt auch in vegas heiraten!" ganz und garnicht hören.
fragt sich, wer, seit er 18 ist, nur da sitzt und darauf wartet, endlich in den usa saufen zu gehen. pah.



um abzuschließen mit pfanni (we miss you): ich bin du.

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