Samstag, 17. März 2012

das verräterische herz

mir gefällt die geschichte von edgar allan poe immer mehr. wer sie nicht kennt: sie handelt von einem mann, der einen alten, eigentlich sehr lieben mann getötet hat. und er tat es nicht aus hass: nein, er sagt, er hat den alten geliebt. aber der alte hatte augen wie ein geier,
er kann sie nicht ansehen, ohne von hass erfüllt zu werden. sie bedrücken den mann, er kann es nicht einmal in worte fassen. also entschließt er sich, den mann zu töten. nacht für nacht schleicht er sich an dessen bett, doch er kann ihn nie töten, da der alte schließlich schläft und er nie in die grauenvollen augen blickt. eines nachts aber verrät sich der mann und es kommt zur begegnung zwischen dem alten und ihm, und der alte zeigt ihm seine augen, doch es fällt ihm immer noch schwer, ihn umzubringen. das herz des alten beginnt laut zu pochen, woraufhin der mann letztlich den mut fasst und ihn tatsächlich tötet, um das pochen nicht mehr zu hören.

um seine tat zu vertuschen, zerstückelt er die leiche und versteckt sie unter den dielen. als die polizei kommt und den alten sucht, hört der mann das pochen des herzens immer noch unter den dielen. er denkt, dass die polizisten nur so tun, als hörten sie nichts, und schreit schließlich sein geständnis heraus, weil er das pochen nicht mehr aushält, er fühlt sich nahezu davon verfolgt.





mit manchen problemen machen wir doch nichts anderes: wir wissen um sie, aber wir tun nichts dagegen. wir sagen "bald gehe ich die sache an, ich verändere xy" und wenn es dann zur besagten tat kommt, führen wir sie nicht aus, weil es "ja doch irgendwie geht". doch letztlich hören wir das pochen und unser gewissen, unser hirn, oder unser herz wird um so intensiver pochen, bis wir etwas tun. doch meist zerstückeln wir einfach das problem und hoffen, dass es damit getan ist. ist es nicht. und das wissen wir schon beim zerstückeln.



meine freundin ist, unfair aber ehrlich ausgedrückt, zu "jung" für mich und langfristig kann das nix werden. ich weiß es einfach. poch poch.

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