Musik - Eine Liebesgeschichte
Ich hatte mich an die Popmusik gewöhnt, zunächst hielt ich sie für bescheuert, bis ich feststellte, dass sie einem langfristige Zufriedenheit bringen kann, wenn auch kaum Höhepunkte oder Tiefgang bietet. Es schien so, dass ich wieder offen für das Musikhören war, also kam ich auch wieder in Berührung mit einem Klassiker - der Klassik - der viel Aufmerksamkeit und auch Intelligenz abverlangt. Die Klassik als Genre hatte mich immer schon fasziniert, ich hatte mich bisher aber nie "drübergetraut", kann man sagen.
Nun war ich aber wirklich into pop again und fühlte mich dabei auch ein bisschen so, als wäre ich wieder vierzehn, fünfzehn... Jedenfalls wollte ich mich für eines der beiden Genres entscheiden, allein schon, weil sie nebeneinander nicht so dolle existieren wollten. Gerade, als ich mir meiner Sache sehr sicher wurde und mich mit ihr wohl fühlte, griff jemand zum Kontrabass und legte meine Hand wie völlig selbstverständlich auf den Korpus des Bass.. und es hat mich einfach berührt. Ich konnte, musste nicht mehr denken, mein Kopf ging einfach nur im Takt mit und ich konnte alles fallen lassen, während mir der Jazz ins Ohr zu flüstern schien "Dein Arsch, Baby, der gehört mir". Ich ließ fallen, ich ließ mich dominieren und ich hatte eines erlebt: Tiefgang. Am nächsten Morgen wachte ich auf und dachte mir: Das lässt sich nicht mit Pop vergleichen. Aber ich kann auch nicht mit beidem leben. Der Tiefgang, den ich erlebt hatte, ist nicht immer da. Jazz ist vielseitig. Er spielt mit dir, mit deinen Sinnen und du kannt ihn in vielen Stimmungen erleben, aber ich kann nicht neben ihm aufwachen. Mit Pop allerdings schon, der lässt meinen "Arsch" aus dem Bett tanzen.
Ich kann nicht alles haben. Ich halte euch am Laufenden.
Nun, danke, Anita O'Day.Ich hatte mich an die Popmusik gewöhnt, zunächst hielt ich sie für bescheuert, bis ich feststellte, dass sie einem langfristige Zufriedenheit bringen kann, wenn auch kaum Höhepunkte oder Tiefgang bietet. Es schien so, dass ich wieder offen für das Musikhören war, also kam ich auch wieder in Berührung mit einem Klassiker - der Klassik - der viel Aufmerksamkeit und auch Intelligenz abverlangt. Die Klassik als Genre hatte mich immer schon fasziniert, ich hatte mich bisher aber nie "drübergetraut", kann man sagen.
Nun war ich aber wirklich into pop again und fühlte mich dabei auch ein bisschen so, als wäre ich wieder vierzehn, fünfzehn... Jedenfalls wollte ich mich für eines der beiden Genres entscheiden, allein schon, weil sie nebeneinander nicht so dolle existieren wollten. Gerade, als ich mir meiner Sache sehr sicher wurde und mich mit ihr wohl fühlte, griff jemand zum Kontrabass und legte meine Hand wie völlig selbstverständlich auf den Korpus des Bass.. und es hat mich einfach berührt. Ich konnte, musste nicht mehr denken, mein Kopf ging einfach nur im Takt mit und ich konnte alles fallen lassen, während mir der Jazz ins Ohr zu flüstern schien "Dein Arsch, Baby, der gehört mir". Ich ließ fallen, ich ließ mich dominieren und ich hatte eines erlebt: Tiefgang. Am nächsten Morgen wachte ich auf und dachte mir: Das lässt sich nicht mit Pop vergleichen. Aber ich kann auch nicht mit beidem leben. Der Tiefgang, den ich erlebt hatte, ist nicht immer da. Jazz ist vielseitig. Er spielt mit dir, mit deinen Sinnen und du kannt ihn in vielen Stimmungen erleben, aber ich kann nicht neben ihm aufwachen. Mit Pop allerdings schon, der lässt meinen "Arsch" aus dem Bett tanzen.
Ich kann nicht alles haben. Ich halte euch am Laufenden.
h e u t e
Lange ersehnt ist sie endlich da: die Zusage, dass ich nächstes Semester in S. studieren kann. Neues Land, andere Sprache.. ich freu mich. Ehrlich. Und irgendwie auch garnicht. Und jetzt kommt die Angst vor Neuem und vor den Veränderungen. Mal ganz abgesehen von den zwischenmenschlichen Fragen, die sich damit stellen.
Meine Tante ist heute verstorben. Trotz dessen, dass es keine Überraschung ist - sie hat lange gegen den Krebs angekämpft und viele Male gewonnen und diesmal eben verloren - ist es komisch. Es ist egal, wieviel Vorbereitungszeit man darauf hat. Den, den es am meisten treffen sollte, genau der wirkt mehr erleichtert. Auch verständlich. Als ich ihn auf einen Nebelspaziergang einlud (mit Option auf reden oder eben-nicht), nutzte er die Gelegenheit mir zu sagen, dass er das Gefühl habe ich würde ohnehin nie mit dem Studium fertig werden und mein Bruder sei der einzige von uns Kindern, der das noch schaffen könne. Und eine Diplomarbeit sei nun wirklich keine Dissertation und das müsse wohl gehen.
Weder der Tonfall noch der Message sind sonst so seine Art. Aber es musste wohl auch genau heute raus, und nach jenen Nachrichten habe ich es nicht gewagt, dagegen anzukämpfen oder zu widersprechen. Ich habe brav geschluckt und nun liegts da - wie Steine im Magen.
Den ganzen Tag liegt meine Stadt schon im Nebelsuppentopf - selten habe ich das so genossen wie heute. Ich wohne nah einem Gewässer, das den Nebel noch so richtig schön dicht und intensiv macht. Oft empfand ich den Nebel nur als gruselig, deprimierend und grau - heute erscheint er mir magisch, mystisch, atemberaubend schön, unberechenbar. Man kann sich darin verlieren. Und ich habe dem Nebel heute mindestens zwanzig Liebeserklärungen gemacht. Er hat reagiert, und hat zugemacht, dichtgemacht.
Heute gabs so viele Ups und auch jenes Down, sodass mein Kopf richtig davon dröhnt und schmerzt. Und ich nur mehr am Fenstersims sitzen möchte und dem Nebel beim Schweben zusehen.
Früher hab ich das in maximalster Form im Sex etränkt. Wenn mir alles zu viel wurde, gab es immer den Bettsport, der mich wach machte, mein Hirn fähig, meinen Körper aktiv, und, nicht unwesentlich: mein Herz verschlossen. Damit ließ sich alles aushalten. Was mache ich also heute stattdessen?
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Die Frau der Signale sagte mal in einem anderen Zusammenhang "Es ist ein einziges Schreiben und Löschen" - und heute glaube ich, dass es hier um Leben geht.. ein einziges Schreiben und Löschen.
Meine Tante ist heute verstorben. Trotz dessen, dass es keine Überraschung ist - sie hat lange gegen den Krebs angekämpft und viele Male gewonnen und diesmal eben verloren - ist es komisch. Es ist egal, wieviel Vorbereitungszeit man darauf hat. Den, den es am meisten treffen sollte, genau der wirkt mehr erleichtert. Auch verständlich. Als ich ihn auf einen Nebelspaziergang einlud (mit Option auf reden oder eben-nicht), nutzte er die Gelegenheit mir zu sagen, dass er das Gefühl habe ich würde ohnehin nie mit dem Studium fertig werden und mein Bruder sei der einzige von uns Kindern, der das noch schaffen könne. Und eine Diplomarbeit sei nun wirklich keine Dissertation und das müsse wohl gehen.
Weder der Tonfall noch der Message sind sonst so seine Art. Aber es musste wohl auch genau heute raus, und nach jenen Nachrichten habe ich es nicht gewagt, dagegen anzukämpfen oder zu widersprechen. Ich habe brav geschluckt und nun liegts da - wie Steine im Magen.
Den ganzen Tag liegt meine Stadt schon im Nebelsuppentopf - selten habe ich das so genossen wie heute. Ich wohne nah einem Gewässer, das den Nebel noch so richtig schön dicht und intensiv macht. Oft empfand ich den Nebel nur als gruselig, deprimierend und grau - heute erscheint er mir magisch, mystisch, atemberaubend schön, unberechenbar. Man kann sich darin verlieren. Und ich habe dem Nebel heute mindestens zwanzig Liebeserklärungen gemacht. Er hat reagiert, und hat zugemacht, dichtgemacht.
Heute gabs so viele Ups und auch jenes Down, sodass mein Kopf richtig davon dröhnt und schmerzt. Und ich nur mehr am Fenstersims sitzen möchte und dem Nebel beim Schweben zusehen.
Früher hab ich das in maximalster Form im Sex etränkt. Wenn mir alles zu viel wurde, gab es immer den Bettsport, der mich wach machte, mein Hirn fähig, meinen Körper aktiv, und, nicht unwesentlich: mein Herz verschlossen. Damit ließ sich alles aushalten. Was mache ich also heute stattdessen?
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Die Frau der Signale sagte mal in einem anderen Zusammenhang "Es ist ein einziges Schreiben und Löschen" - und heute glaube ich, dass es hier um Leben geht.. ein einziges Schreiben und Löschen.