Am Freitag bin ich operiert worden. Unter anderem ist mir für eine ganze Weile untersagt, was mein Leben prägt (Sport und Sex) (und Sitzen und Fahrradfahren, haha.).
Die Konsequenzen sind letztendlich egal: Wie oft hatte ich schon ein, zwei Monate keinen Sex oder hab ich mich körperlich nicht betätigt?
Verändern tut es der Umstand, die Frage nach dem, wie es mein Verhältnis zu jemand Bestimmten verändern wird. Unverweigerlich stehen wir nämlich jetzt vor der Frage, was daraus wird, wenn alles, was uns anfänglich ausgemacht hat, wegfällt, und es nur mehr eine Frage unserer (Nicht-)Gefühle ist. Wenn uns ein UMSTAND Antworten auf Fragen gibt, die wir nie stellen wollten, und wir den Umstand nicht verändern können, müssen wir die Antworten endlich annehmen, die wir ohnehin schon lange kennen.
Mir tut vieles weh, mein Kreislauf verträgt nicht allzuviel, meine Freunde sind zum Teil stützender als je erwartet und zum Teil mehr eine unüberraschende weitere Barriere. Die einen erwarten, dass du dich jetzt Wochen nicht bewegst und die anderen denken, dass du eigentlich schon wieder gut auf den Beinen stehen könntest.
Schwarze Röcke, seidne Strümpfe,
Weiße, höfliche Manschetten,
Sanfte Reden, Embrassieren -
Ach, wenn sie nur Herzen hätten!
Herzen in der Brust, und Liebe,
Warme Liebe in dem Herzen -
Ach, mich tötet ihr Gesinge
Von erlognen Liebesschmerzen.
Auf die Berge will ich steigen,
Wo die frommen Hütten stehen,
Wo die Brust sich frei erschließet,
Und die freien Lüfte wehen.
Auf die Berge will ich steigen,
Wo die dunklen Tannen ragen,
Bäche rauschen, Vögel singen,
Und die stolzen Wolken jagen.
Lebet wohl, ihr glatten Säle!
Glatte Herren, glatte Frauen!
Auf die Berge will ich steigen,
Lachend auf euch niederschauen.
(Heinrich Heine)
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