i come back stronger, i'll come back stronger, and that is all you'll see.. the strong side of me.
you'll see the strong side of me. (Mieka Pauley - Stronger)
Ich habe unheimliche Ängste. Nicht, weil sie so anders sind als die der anderen, sie sind mir einfach fremd und noch nie wollte ich Ängste dieser Art je haben müssen.
Am 7. Mai wurde mir eine Art Gewächs entfernt und es gibt unzählige, zehntausende Möglichkeiten, die mir bevorstehen könnten: zuviel Narbengewebe, nie wieder Spaß am Sex oder Sex ohne Schmerzen, eine Verengung meiner Harnröhre, dass es nachwächst, wiederkommt, all das hieße zum einen ein weiterer Krankenhaus"besuch" samt OP und zum anderen wäre auch dies dann kein Versprechen, dass es dann keinen dritten mehr geben muss.
Es gibt auch die Version, dass ich am Freitag angesehen werde, und alles perfekt abgelaufen und verheilt ist. Und ich in einem halben Jahr schon gar nicht mehr daran denke, was da passiert ist.
Ich will nicht von Chancen und Prozenten reden, aber wenn wir die Möglichkeit haben, uns mit 70 negativen und einer guten Nachricht auseinanderzusetzen und abzuwiegen, woran wir glauben wollen, steigt auch der größte Optimist / die größte Optimistin aus dem Glaubenssystem aus und konvertiert "mal kurz".
Seit Nächten träume ich von weiteren Schmerzen (und wache schweißgebadet auf oder schlafe deshalb lieber gleich weniger bis garnicht), ich interpretiere jedes Pieken und jeden kurzen Schmerz als Warnzeichen und möchte am liebsten sofort Antworten auf Fragen, die mir kein Arzt geben wird (können). Nämlich: (Wann) Wird es sich wieder normal anfühlen? Werde ich meine Angst bald überwinden können und mich selbst ansehen und dort angreifen können?
Warum fällt mir das alles so schwer?
Ich fürchte mich so sehr. Und ich weiß, dass es überhaupt nichts nützt. Es ist nicht produktiv.
Trotz Bewusstsein und netten "Mach dir keine Sorgen"-Sprüchen, wirds nicht besser.
Und meine größte Angst besteht darin, dass es auch nicht besser wird, wenn ich von meiner Ärztin gehört habe, dass alles in Ordnung ist; es ist viel mehr im Kopf, fürchte ich.
Ich wollte schon vor Wochen einen Erfahrungsbericht zu Operation & co. schreiben, da es dazu im Internet kaum etwas gibt, und schon garnicht von Frauen (mein Fall tritt bei Frauen äußerst selten und dann auch eher bei 40-60Jährigen auf, aber was sagt schon eine Statistik?). Ich will sie erst nach Freitag schreiben.
Ich will dann "Es geht mir gut" schreiben.
Und ich will es so meinen.
2 Kommentare:
Ich wünsch Dir, daß alles gut geht, und daß Du es dann auch glauben kannst. In jedem Fall braucht glaub ich der Kopf(Bauch?Herz?) genausoviel Behandlung und Respekt, nach einem erschreckenden Eingriff, wie die OP-Stelle.
Drüber reden ist gut, auch wenn man in Gesundheitsthemen oft schädliche Antworten kriegt (die die eigenen Sorgen für illegitim erklären ODER andersrum Horrorgeschichten erzählen...)
P.S. Neues Layout? Schön!
Danke! Gerade beim Reden ist mir aufgefallen, dass kaum jemand, der nicht g.e.n.a.u. das selbe durchmacht wie du, verstehen wird, was das für ein PSYCHISCHER Prozess ist. Es geht eben nicht immer nur um Fakten und gut oder schlecht.
P.S. ohja - und noch viel schöner ist, dass es einem auffällt :)
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