Sonntag, 28. September 2008

Die "Ausländer" habens kapiert

"Starke Zugewinne für extreme Rechte"

"La Repubblica": Auferstehung von Haider.
Der Erfolg von BZÖ und FPÖ bei der Nationalratswahl sorgt erwartungsgemäß für gehöriges Medienecho im Ausland.

Der "Spiegel" (Online) schreibt in einer wenige Minuten nach der ersten ORF-Hochrechnung veröffentlichten "Eilmeldung" von einem "Triumph für die Rechtspopulisten in Österreich", auch auf den Websites anderer deutscher Zeitungen war das Ergebnis der Wahl - trotz der ebenfalls am Sonntag stattfindenden bayrischen Landtagswahl - der Aufmacher.

Auf der "Le Monde"-Seite war die Meldung von den "starken Gewinnen für die extreme Rechte" gemeinsam mit dem Foto eines lächelnden Jörg Haider (BZÖ) bei der Stimmabgabe ganz oben zu finden.

"Schwere Verluste"
Der "Spiegel" fasste zusammen: "Die rechte FPÖ und Jörg Haiders BZÖ konnten ihren Stimmenanteil fast verdoppeln. Die Regierungsparteien müssen schwere Verluste hinnehmen. Die sozialdemokratische SPÖ bleibt laut Hochrechnungen zwar stärkste Partei - aber mit nur noch 29,2 Prozent der Stimmen."

"Focus" (Online) schrieb, "die Rechtspopulisten können bei der Parlamentswahl in Österreich jubeln: FPÖ und BZÖ verdoppelten ihren Stimmenanteil nach ersten Hochrechnungen fast."

"Desaster des alten Regimes"
Die "Süddeutsche Zeitung" sieht angesichts des schlechtesten Wahlergebnisses für SPÖ wie ÖVP seit 1945 ein "Desaster des alten Regimes". Österreich erlebe einen dramatischen Rechtsruck. "Es ist noch schlimmer gekommen, als sich dies die zugleich zornigen und verzagten Österreicher ausgemalt hatten."

Der Berliner "Tagesspiegel" sieht einen getrübten Sieg für die SPÖ: "Die rechten Parteien FPÖ und BZÖ konnten die Anzahl ihrer Stimmen zusammen fast verdoppeln."

"Rechte der 'heimliche Sieger'"
In den Augen der Deutschen Presse-Agentur ist die Rechte der "heimliche Sieger": "Die vorgezogene Parlamentswahl in Österreich hat am Sonntag zu einem Rechtsruck geführt."

Auch der Schweizer "Tages-Anzeiger" sieht einen "Wahltriumph für Rechtspopulisten". "Bei den Wahlen in Österreich haben die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP massive Verluste hinnehmen müssen. Die SPÖ bleibt gemäß ersten Hochrechnungen die stärkste Partei."

Die Pariser Zeitung "Le Monde" spricht von "starken Zugewinnen für die extreme Rechte in Österreich".

"Denkzettel" für große Parteien
Die spanische "El Mundo" analysiert trocken, dass die Wähler den Sozialdemokraten die Macht und der "extremen Rechten" mehr Unterstützung gegeben hätten. "Die beiden Parteien der extremen Rechten waren dank einer Denkzettelwahl für die beiden großen Parteien die einzigen Kräfte, die zulegen konnten."

Für die spanische "El Pais" sind die "Ultranationalisten von Strache und die Extremisten von Haider" trotz des SPÖ-Sieges "die Schattensieger". Letztlich hätten die Wähler die Regierung für die politische Krise abgestraft.

"Politischer Sieg der Rechten"
Für die italienische "La Repubblica" ist Haider der Sieger der Wahl. Die extreme Rechte habe zulegen können. "Nach vielen Jahren ist der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, der seine Stimmenanzahl verdreifachen konnte, wiederauferstanden."

Der "Corriere della Sera" sieht zwar einen zahlenmäßigen Sieg der SPÖ, aber einen "politischen und symbolischen Sieg der extremen Rechten".

"Jerusalem Post": "Sehr besorgt"
Die "Jerusalem Post" spekulierte über einen möglichen Abbruch der diplomatischen Beziehungen Israels mit Österreich, sollten die "Parteien der extremen Rechten" in die Regierung kommen. Die "Post" erinnert an den Abzug des Botschafters nach der Bildung der schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 und zitiert den derzeitigen Botschafter in Wien, Dan Aschbel, der sich demnach "sehr besorgt" über die xenophoben Parteien zeigte.

(Quelle: http://orf.at/080928-29989/index.html )

Die bösen Ausländer habens also kapiert. Und euch, UNS, kann man nur gratulieren.

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