Jeder fragt nach Glück, niemand nach dem Weg. (lamb 2009)
Ich stecke seit einer Weile in einer adjektivlosen Depression fest. Sie ist keine große, keine schwere, keine triste, keine graue, keine aufsaugende, aber definitiv auch keine kleine.
Sie ist einfach, und das mittlerweile länger, als ich zurückschauen möchte. Meinen Job zu kündigen hat den Reißverschluss dafür irgendwie nur weiter aufgezogen, und nun stehe ich sehr nackt da.
Mit noch anderthalb Monaten der Versicherung und dann noch mehr von absoluter Leere. Ich warte schwer auf Absagen nach ohnehin schwierigen Bewerbungsgesprächen, und genauso warte ich auf Absagen von random-Bewerbungen. Ich hänge fest und rum. Ich hatte von so viel geträumt, was hätte sein können, in meiner "Zeit der Freiheit". Jetzt ist sie wie ein Gefängnis. Ich sitze hier fest. Ich hasse meine Nachbarin, die den ganzen Tag rumbumst und meinen Nachbarn über mir, die mit einem Kickertisch mein ruhiges Wohnungsdasein unmöglich machen. Ich hasse die beiden dafür, dass ich vor ein paar Jahren noch genau gleich gewesen wäre.
Ich hasse mich, die zur furchtbaren Nachtbarin geworden ist, die nachts nicht mehr schlafen kann. Die sich nicht mehr zu Sport oder gar Musik aufraffen kann. Woanders versuche ich vieles von mir zurückzugewinnen - an Klavieren, an Heimatorten. Aber das Klavier lässt sich nicht so einfach in meine Wohnung holen (symbolisch) und mich hole ich nicht so leicht aus der Wohnung raus.
Ich weiß nicht, wie ich hier wieder rauskomme. Eine 8 to 5 Angelegenheit
würde helfen, und gleichzeitig war ich gerade noch Führungskraft und
überlege jetzt, mich an Tankstellen zu bewerben. Das tut mir einfach weh und lässt mich so an meinem Wert zweifeln, obwohl ich eigentlich jetzt selbst am energischsten widersprechen müsste.
Peanut ist toll, und trotzdem sind alle Ängste am Tisch. Dass ich ihr weglaufen könnte, dass sie nicht genügen könnte, meinen irren Ansprüchen ans Leben nicht genügen könnte. Ich liebe sie.
In einer Phase von Alt-Verarbeitung und Auseinandersetzung von lamb-vor-zehn,zwölf-Jahren habe ich mir alte Chatgespräche u.Ä. durchgeschaut. Dabei dann auch hunderte von Fotos gefunden, die ich Peanut nie gezeigt habe. Ich war regelrecht schockiert: Wie konnte ich ihr MICH denn vorenthalten? Das ist ein (recht nackter) Teil von mir, der von ihr gerne ausgesperrt wird. Zu VIEL, zu fordernd. Und ich habe ihn, der Beziehung willen, vier Jahre nun gefühlt zur Seite gelegt und eingebuddelt, mal mehr, mal weniger.
Uns damit konfrontierend haben wir uns auch meine Bilder angesehen. Und ich war überrascht - es war gar nicht zu viel.
Uns eint: Meine Angst, zu VIEL zu sein, und ihre Angst, zu WENIG zu sein.
Es gilt, daran anzuknüpfen. Und Hilfe anzunehmen, wenn einem die Hand gereicht wird.
Ansonsten waren in diesem alten Ordner ganz schöne Schmuckstücke meiner Vergangenheit zu finden. Gespräche mit dem Grabschaufler, die deutlich ehrlicher und offener waren, als ich sie in Erinnerung habe. Schwärmereien mit 16. Prahlestories mit 17. und ganz viel die glückliche Erkenntnis, mittlerweile einfach der 30 deutlich näher als der 15 zu sein ;-))
lamb learns to fly
"IM FRÜHEREN LEBEN WAR ICH MAL VOGEL, DA BIN ICH GANZ SICHER" SAGTE DAS AUFMÜPFIGE SCHAF UND SETZTE ZUM FLUG INS FETTNÄPFCHEN AN...
Mittwoch, 16. März 2016
Samstag, 26. Dezember 2015
Liebster - Award
Die liebste madove, die sich wie auch ich (un- oder doch)zusammenhängend mit vielen anderen inzwischen mehr dem Leben außerhalb des Bloggens gewidmet hat, hat mir dieses Stöckchen zugeworfen:
Ich hab mich riesig darüber gefreut und habe doch wieder lange gebraucht, bis ich es angehen konnte. Da ich inzwischen auch sehr außerhalb der Bloggerwelt bin, könnte ich auch nur "tote" Blogschreiberlinge anbetteln, etwas zu schreiben. Ihr dürft dieses Stöckchen gerne annehmen, wenn ihr Lust dazu habt. Aber neue Fragen und Nominierungen gibt es keine.
1. Wie bist du zum Bloggen gekommen?
Durch wahnsinnig überinszenierte Selbstdarstellung meines etwa vierzehnjährigen, übersexualisiert-vermeintlich-reifen Daseins. Ich denke, das startete eher in Form von kleinen Homepages und Chats mit Profilen, und wurde irgendwann zum ersten Blog - auf sms.at ;-)
2. Welcher deiner Blogposts ist dein persönlicher Liebling?
Schade, dass nicht nach den Posts von anderen Blogs gefragt wird! Da kommt mir als erstes der Sex-Post von madove in den Sinn. Den ich so faszinierend wie toll fand. Explizit auch deshalb, weil sie mich auf ein feministisch-pornographisches Dilemma aufmerksam gemacht hat, von dem ich dachte, die einzige zu sein, die das überhaupt hat. Wie komme ich damit klar, auf etwas zu stehen, was sich mit meiner Ansicht über Frauen und Respekt nicht vereinen lässt? Darf ich mir das erlauben? Na gut, nun zu mir:
Aus einem Bauchwehgrund ist es dieser hier, und zwar auf meinem alten Blog. Der Grabschaufler hat mich über so viele Jahre begleitet und war dabei doch nie mein Freund, sodass einem ganz schwindlig werden kann. Heute glaube ich, in einer anderen Dimension hätten wir beide sogar ein ganz gutes Paar abgeben können. Gewollt hätte ich das. Heute noch, ich habe gerade Weihnachten wieder von ihm geträumt. Der Blogeintrag steht für so viele seiner Art, aber keiner macht mich so traurig und nimmt die Stimmung von damals so gut auf wie dieser.
3. Findest du, Dein Blog und sein Stil haben sich mit der Zeit verändert? Wie?
Pfuh. Vor dreizehn Jahren (!) habe ich bestimmt deutlich kryptischer über Leute geschrieben. Sie waren noch viel mehr in Synonyme verpackt, die ich heute nicht mehr zuordnen kann. Mit der Zeit habe ich das professionalisiert - meine Liebschafen waren Feuerwehrmänner, Brüder von Feuerwehrmännern, Grabschaufler, Männer des perfekten Lebens, Musikerinnen, Peanuts. Jetzt kann ich wenigstens auch nach ein paar Jahren noch sagen, um wen es hier geht.
Peinlicherweise (?) hat sich der Stil wahrscheinlich kaum verändert. Ich finde die Gedanken immer noch gerne beim Schreiben. Und viel schlauer, schöner oder geistreicher ist meine Sprache denke ich nicht geworden.
4. Für wen bloggst du?
Mich, wie ich dann immer wieder gerne überrascht feststelle. Manchmal richte ich meine Worte gerne an Einzelne, dann sind es die Worte, die ich in der echten Welt nicht über die Lippen bringe. Zum Beispiel: Ich würde immer noch gerne einen Blogeintrag darüber schreiben, welch schrecklich ambivalente Gefühle meine Schwester in mir auslöst und ihr alles an den Kopf werfen, was immer runtergeschluckt wird. Aber: Für DIESEN Gefühlsausbruch bin ich noch nichtmal beim Schreiben bereit. Mal sehen, vielleicht mit 40.
5. Wie weit überschneidet sich die Leserschaft Deines Blogs mit Menschen, die Dich im RL kennen?
Hmm.... Ich weiß über Amselchens Mitlesen (tja - ein weiteres Synonym), und freue mich, dass er auch ohne jeden sonstigen Kontakt mit mir doch mitbekommen kann, was in mir vorgeht. Das habe ich, ohne es je auszusprechen, immer geschätzt. Meine beste Freundin hat Jahre nach mir angefangen zu bloggen und kennt den Blog. An meine Exfreundin habe ich seitenlange passiv- und aktiv-aggressive Einträge gerichtet und sie hat sie gelesen und umgekehrt in ihrem Blog beantwortet. Heute weiß ich, dass DER Kommunikationsweg sicher der Falsche war. Ansonsten glaube ich, liest dieses Teil hier bis auf wenige Ausnahmen eigentlich kein Mensch(, von dem ich wüsste).
Im Falle meines Ljubljana-Blogs war das anders, den habe ich durchaus an "Freunde zuhause" adressiert.
6. Was war Dein seltsamster/interessantester Traum? Also, Adjektive egal. Erzähl halt irgendeinen.
Ich erinnere mich, dass ich einmal meinen Bruder vor Gericht verteidigen sollte und lautstark "Kryptonite" von 3 doors down gesungen habe, um seine Lage zu erklären. Da bewusste Musikträume angeblich nicht jedem vorbehalten sind, und zB. häufiger bei Frauen als Männern vorkommen, war das mein erster bewusster Musiktraum.
Außerdem habe ich mal geträumt. mein Kind zu gebären und es im Arm zu halten. Es war das irrste Glücksgefühl, an das ich mich JE in Träumen erinnern kann. Ich bin mit diesem Gefühl noch aufgewacht und war wie auf Wolken.
7. Benutzt Du das Internet eher mit dem PC oder mit dem Smartphone?
Früher nur mit dem PC. Heute eigentlich nur mehr mit dem Smartphone, ich besitze nicht mal mehr einen eigenen Laptop ^^ Ich teile ihn mit Peanuts. Das heißt zum Beispiel, Pornoseiten nach Nutzung wieder aus der Chronik zu löschen, oder wie jetzt Blogeinträge am Laptop meiner Mutter (Weihnachtsfeiertage zuhause) zu verfassen.
8. Welches Videospiel hat dich am meisten beeindruckt?
GTA III am PC. Meine Exfreundin hat es mir gezeigt und während ich megamäßig gegen solche Spiele grundsätzlich war, so etwas zu spielen, habe ich nach kurzem Probieren mit größer Begeisterung Nutten umgefahren.
9. Wenn du mit einer fiktiven oder realen, lebenden oder toten Person ein Bier/Kaffee/Tee/sonstwas trinken und gemütlich quatschen könntest, wen würdest du wählen?
So, jetzt kommts! Da gabs mal einen Typen in madoves Kommentaren rund um den Sex-Diskussionspost, der damals sagte, ich wäre ihm so verbunden, mich würde er echt gerne mal auf Kaffeebier&co treffen. Den da! Der klang so spannend.
10. Salzige Snacks oder süße?
Absolut beides. Und absolut immer.
11. Verstehst Du, warum es "LiebsteR" Award heißt? Also ist es der liebste Award? Oder der(?!) liebste Blog? Oder der(?!?!) liebste Blogger?
Ich denke, es heißt "Du bist mein liebster Blogger", und soll also charming gesture für andere sein. So empfand ich es, und so tat es mir gut!
Ich bedanke mich bei der Anstifterin, bei allen LeserInnen und gehe mit viel Bauchgrummeln ins Bett für heute, zwei Blogeinträge später.
Award-Regeln
- Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat und verlinke ihren Blog in deinem Artikel.
- Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat, stellt.
- Nominiere 5 bis 11 weitere Blogger für den Liebster Award, die bisher weniger als 1.000 Follower haben.
- Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
- Schreibe diese Regeln in deinen Liebster Award-Blog-Artikel.
- Informiere deine nominierten Blogger über den Blog-Artikel.
Ich hab mich riesig darüber gefreut und habe doch wieder lange gebraucht, bis ich es angehen konnte. Da ich inzwischen auch sehr außerhalb der Bloggerwelt bin, könnte ich auch nur "tote" Blogschreiberlinge anbetteln, etwas zu schreiben. Ihr dürft dieses Stöckchen gerne annehmen, wenn ihr Lust dazu habt. Aber neue Fragen und Nominierungen gibt es keine.
1. Wie bist du zum Bloggen gekommen?
Durch wahnsinnig überinszenierte Selbstdarstellung meines etwa vierzehnjährigen, übersexualisiert-vermeintlich-reifen Daseins. Ich denke, das startete eher in Form von kleinen Homepages und Chats mit Profilen, und wurde irgendwann zum ersten Blog - auf sms.at ;-)
2. Welcher deiner Blogposts ist dein persönlicher Liebling?
Schade, dass nicht nach den Posts von anderen Blogs gefragt wird! Da kommt mir als erstes der Sex-Post von madove in den Sinn. Den ich so faszinierend wie toll fand. Explizit auch deshalb, weil sie mich auf ein feministisch-pornographisches Dilemma aufmerksam gemacht hat, von dem ich dachte, die einzige zu sein, die das überhaupt hat. Wie komme ich damit klar, auf etwas zu stehen, was sich mit meiner Ansicht über Frauen und Respekt nicht vereinen lässt? Darf ich mir das erlauben? Na gut, nun zu mir:
Aus einem Bauchwehgrund ist es dieser hier, und zwar auf meinem alten Blog. Der Grabschaufler hat mich über so viele Jahre begleitet und war dabei doch nie mein Freund, sodass einem ganz schwindlig werden kann. Heute glaube ich, in einer anderen Dimension hätten wir beide sogar ein ganz gutes Paar abgeben können. Gewollt hätte ich das. Heute noch, ich habe gerade Weihnachten wieder von ihm geträumt. Der Blogeintrag steht für so viele seiner Art, aber keiner macht mich so traurig und nimmt die Stimmung von damals so gut auf wie dieser.
3. Findest du, Dein Blog und sein Stil haben sich mit der Zeit verändert? Wie?
Pfuh. Vor dreizehn Jahren (!) habe ich bestimmt deutlich kryptischer über Leute geschrieben. Sie waren noch viel mehr in Synonyme verpackt, die ich heute nicht mehr zuordnen kann. Mit der Zeit habe ich das professionalisiert - meine Liebschafen waren Feuerwehrmänner, Brüder von Feuerwehrmännern, Grabschaufler, Männer des perfekten Lebens, Musikerinnen, Peanuts. Jetzt kann ich wenigstens auch nach ein paar Jahren noch sagen, um wen es hier geht.
Peinlicherweise (?) hat sich der Stil wahrscheinlich kaum verändert. Ich finde die Gedanken immer noch gerne beim Schreiben. Und viel schlauer, schöner oder geistreicher ist meine Sprache denke ich nicht geworden.
4. Für wen bloggst du?
Mich, wie ich dann immer wieder gerne überrascht feststelle. Manchmal richte ich meine Worte gerne an Einzelne, dann sind es die Worte, die ich in der echten Welt nicht über die Lippen bringe. Zum Beispiel: Ich würde immer noch gerne einen Blogeintrag darüber schreiben, welch schrecklich ambivalente Gefühle meine Schwester in mir auslöst und ihr alles an den Kopf werfen, was immer runtergeschluckt wird. Aber: Für DIESEN Gefühlsausbruch bin ich noch nichtmal beim Schreiben bereit. Mal sehen, vielleicht mit 40.
5. Wie weit überschneidet sich die Leserschaft Deines Blogs mit Menschen, die Dich im RL kennen?
Hmm.... Ich weiß über Amselchens Mitlesen (tja - ein weiteres Synonym), und freue mich, dass er auch ohne jeden sonstigen Kontakt mit mir doch mitbekommen kann, was in mir vorgeht. Das habe ich, ohne es je auszusprechen, immer geschätzt. Meine beste Freundin hat Jahre nach mir angefangen zu bloggen und kennt den Blog. An meine Exfreundin habe ich seitenlange passiv- und aktiv-aggressive Einträge gerichtet und sie hat sie gelesen und umgekehrt in ihrem Blog beantwortet. Heute weiß ich, dass DER Kommunikationsweg sicher der Falsche war. Ansonsten glaube ich, liest dieses Teil hier bis auf wenige Ausnahmen eigentlich kein Mensch(, von dem ich wüsste).
Im Falle meines Ljubljana-Blogs war das anders, den habe ich durchaus an "Freunde zuhause" adressiert.
6. Was war Dein seltsamster/interessantester Traum? Also, Adjektive egal. Erzähl halt irgendeinen.
Ich erinnere mich, dass ich einmal meinen Bruder vor Gericht verteidigen sollte und lautstark "Kryptonite" von 3 doors down gesungen habe, um seine Lage zu erklären. Da bewusste Musikträume angeblich nicht jedem vorbehalten sind, und zB. häufiger bei Frauen als Männern vorkommen, war das mein erster bewusster Musiktraum.
Außerdem habe ich mal geträumt. mein Kind zu gebären und es im Arm zu halten. Es war das irrste Glücksgefühl, an das ich mich JE in Träumen erinnern kann. Ich bin mit diesem Gefühl noch aufgewacht und war wie auf Wolken.
7. Benutzt Du das Internet eher mit dem PC oder mit dem Smartphone?
Früher nur mit dem PC. Heute eigentlich nur mehr mit dem Smartphone, ich besitze nicht mal mehr einen eigenen Laptop ^^ Ich teile ihn mit Peanuts. Das heißt zum Beispiel, Pornoseiten nach Nutzung wieder aus der Chronik zu löschen, oder wie jetzt Blogeinträge am Laptop meiner Mutter (Weihnachtsfeiertage zuhause) zu verfassen.
8. Welches Videospiel hat dich am meisten beeindruckt?
GTA III am PC. Meine Exfreundin hat es mir gezeigt und während ich megamäßig gegen solche Spiele grundsätzlich war, so etwas zu spielen, habe ich nach kurzem Probieren mit größer Begeisterung Nutten umgefahren.
9. Wenn du mit einer fiktiven oder realen, lebenden oder toten Person ein Bier/Kaffee/Tee/sonstwas trinken und gemütlich quatschen könntest, wen würdest du wählen?
So, jetzt kommts! Da gabs mal einen Typen in madoves Kommentaren rund um den Sex-Diskussionspost, der damals sagte, ich wäre ihm so verbunden, mich würde er echt gerne mal auf Kaffeebier&co treffen. Den da! Der klang so spannend.
10. Salzige Snacks oder süße?
Absolut beides. Und absolut immer.
11. Verstehst Du, warum es "LiebsteR" Award heißt? Also ist es der liebste Award? Oder der(?!) liebste Blog? Oder der(?!?!) liebste Blogger?
Ich denke, es heißt "Du bist mein liebster Blogger", und soll also charming gesture für andere sein. So empfand ich es, und so tat es mir gut!
Ich bedanke mich bei der Anstifterin, bei allen LeserInnen und gehe mit viel Bauchgrummeln ins Bett für heute, zwei Blogeinträge später.
Rauhnächte
Es soll etwas Magisches liegen an der Zeit zwischen dem alten und dem neuen Jahr, dem 25.12. und dem 5.01.
Eine Freundin hat mir von einem Ritual erzählt, sich 13 Wünsche aufzuschreiben und in einen Sack zu ziehen; sich täglich abends einen zu ziehen und, ohne zu wissen welcher es ist, jeweils einen zu verbrennen. Alle davon sollen in Erfüllung gehen. Der übrig bleibende 13. jedoch ist der, um den man sich bewusst selbst kümmern soll.
Also habe ich, natürlich in den tatsächlich allerletzten Minuten, 13 Wünsche aufgeschrieben. Kaum wollte ich den ersten aus dem Sack ziehen, fiel mir ein: Ich hatte mir nicht aufgeschrieben, mir einen neuen Job zu wünschen, in dem ich zufrieden bin.
Die letzten zwei Tage hatte ich noch fest über die Wünsche nachgedacht... Beruf wünschen, oder Berufung?
Tatsächlich habe ich gerade meinen Job gekündigt, weil er die eine Bedingung absolut nicht erfüllen konnte: Mich noch halbwegs zufrieden zu lassen. Ich kotzte gefühlt jeden Morgen, ich verkaufte meine Seele für Gewinne, ich verteidigte meine Mitarbeiter wörtlich bis aufs Blut. Als ich endlich so weit war, zu gehen, gingen mir gleich 3 Kolleginnen von 7 nach. Man attestierte mir viel Mut, denn ich ging, ohne Alternativen zu haben. Ich ging auch, weil es SO nicht mehr weitergegangen wäre. Nur mehr ein halber Mensch außerhalb der Arbeit zu sein und ein Achtelmensch auf der Arbeit, das bin ich nicht. Auch wenn ich meinen Job als Führungskraft gut gemacht und gerne gemacht habe.
Ich habe also einen der dreizehn nochmal umgetauscht - gegen den Wunsch nach einem zufriedenstellenden Job. Die Berufung muss 2016 nicht kommen. Es reichen mir kleine Schritte.
Aber mir ist eines klar geworden in diesen Minuten:
Da waren keine großen Wünsche dabei. Keine großen Veränderungen. Dabei fällt mir ein Wunsch im Detail gleich sofort ein, den ich hätte nennen können. Aber auch der... er hat Zeit, wenn er soll.
Denn: Es geht mir gut. Ich brauche 2016 nicht das große Neue, um das große Glück zu empfinden. Nach dreieinhalb Jahren Beziehung mit Peanut weiß ich nur zu gut, was ich an dieser tollen Frau habe. Nach einem sehr Zweifel sähendem, Kräfte stehlendem und lehrreichem Job weiß ich, was wir meine moralischen Werte wert sind. Wert sein sollten. Wert bleiben sollten.
Ich lebe immer noch in Deutschland, etwa acht Stunden von zuhause in Österreich entfernt. Und ich habe keine Ahnung, was für einen Job ich wohl abbekomme, nächstes Jahr.
Aber nach einiger Auseinandersetzung mit meiner immerzu leidender Schwester stelle ich fest: Na. Ich muss nicht im Leidenscontest gewinnen.
Lieber sammel ich ein paar gute Wünsche fürs kommende Jahr. Wird schon passen.
(Bin gerade von meinem eigenen Optimismus überrascht! Aber so sei es! Übrigens habe ich fünfzehn Anläufe gebraucht, bis mir mein Bloggeraccountzugang wieder eingefallen ist. Haja.)
Eine Freundin hat mir von einem Ritual erzählt, sich 13 Wünsche aufzuschreiben und in einen Sack zu ziehen; sich täglich abends einen zu ziehen und, ohne zu wissen welcher es ist, jeweils einen zu verbrennen. Alle davon sollen in Erfüllung gehen. Der übrig bleibende 13. jedoch ist der, um den man sich bewusst selbst kümmern soll.
Also habe ich, natürlich in den tatsächlich allerletzten Minuten, 13 Wünsche aufgeschrieben. Kaum wollte ich den ersten aus dem Sack ziehen, fiel mir ein: Ich hatte mir nicht aufgeschrieben, mir einen neuen Job zu wünschen, in dem ich zufrieden bin.
Die letzten zwei Tage hatte ich noch fest über die Wünsche nachgedacht... Beruf wünschen, oder Berufung?
Tatsächlich habe ich gerade meinen Job gekündigt, weil er die eine Bedingung absolut nicht erfüllen konnte: Mich noch halbwegs zufrieden zu lassen. Ich kotzte gefühlt jeden Morgen, ich verkaufte meine Seele für Gewinne, ich verteidigte meine Mitarbeiter wörtlich bis aufs Blut. Als ich endlich so weit war, zu gehen, gingen mir gleich 3 Kolleginnen von 7 nach. Man attestierte mir viel Mut, denn ich ging, ohne Alternativen zu haben. Ich ging auch, weil es SO nicht mehr weitergegangen wäre. Nur mehr ein halber Mensch außerhalb der Arbeit zu sein und ein Achtelmensch auf der Arbeit, das bin ich nicht. Auch wenn ich meinen Job als Führungskraft gut gemacht und gerne gemacht habe.
Ich habe also einen der dreizehn nochmal umgetauscht - gegen den Wunsch nach einem zufriedenstellenden Job. Die Berufung muss 2016 nicht kommen. Es reichen mir kleine Schritte.
Aber mir ist eines klar geworden in diesen Minuten:
Da waren keine großen Wünsche dabei. Keine großen Veränderungen. Dabei fällt mir ein Wunsch im Detail gleich sofort ein, den ich hätte nennen können. Aber auch der... er hat Zeit, wenn er soll.
Denn: Es geht mir gut. Ich brauche 2016 nicht das große Neue, um das große Glück zu empfinden. Nach dreieinhalb Jahren Beziehung mit Peanut weiß ich nur zu gut, was ich an dieser tollen Frau habe. Nach einem sehr Zweifel sähendem, Kräfte stehlendem und lehrreichem Job weiß ich, was wir meine moralischen Werte wert sind. Wert sein sollten. Wert bleiben sollten.
Ich lebe immer noch in Deutschland, etwa acht Stunden von zuhause in Österreich entfernt. Und ich habe keine Ahnung, was für einen Job ich wohl abbekomme, nächstes Jahr.
Aber nach einiger Auseinandersetzung mit meiner immerzu leidender Schwester stelle ich fest: Na. Ich muss nicht im Leidenscontest gewinnen.
Lieber sammel ich ein paar gute Wünsche fürs kommende Jahr. Wird schon passen.
(Bin gerade von meinem eigenen Optimismus überrascht! Aber so sei es! Übrigens habe ich fünfzehn Anläufe gebraucht, bis mir mein Bloggeraccountzugang wieder eingefallen ist. Haja.)
Sonntag, 29. März 2015
one man's trash
Während wir noch träumten, schritt unser Leben voran. Wir schlossen die Augen, träumten von der Kreativität, der Freiheit und vom Glück. Mit dem Ziel, die Träume zu verwirklichen, wanderten wir mit teils leeren, teils gut gefüllten Rucksäcken in die Erwachsenenwelt. "Erwachsenenwelt", so kann sie eigentlich nur ein Kind nennen.
Mit jeder Miete, die zu zahlen war;
jedem Kilometer, der zurückgelegt wurde,
jedem Kompromiss, den man einging,
jeder Träne, die man in der Arbeit runterschluckte,
jedem Wert, den man für Geld verkaufte,
mit jedem Tag seit dem Tag, an dem ich bei dieser Firma angefangen habe,
verlor ich alles aus den Augen.
Ich robotierte, wie ich dachte, dass es sich gehörte.
Ich beginne langsam, meine Augen wieder aufzumachen und finde mich nicht mehr zurecht.
Ich wohne in einer nahezu perfekten Wohnung und führe die nahezu perfekte Beziehung mit der nahezu perfekten Frau. Warum nur nahezu? Weil ganz perfekt gar nicht geht und ich es gar nicht wollen würde.
Ich fülle Blumen in Blumentöpfe, weil ich weiß, dass es sich so gehört. Ich stelle Schränke auf, weil ich weiß, dass sie dorthin gehören und fühle eine kurze Befriedigung, dass "dieses Ding" dann auch geschafft wäre. Erwachsenenleben, oder so ähnlich.
Heute musste man MIR sagen, dass ich doch gerne singe.
Oder, dass ich früher gut darin war, für Menschen da zu sein. Glücks-Coach zu sein.
Heute habe ich Zweifel daran, überhaupt mal zu meinem Glück zurück zu finden.
Zu finden, wovon ich früher geträumt habe. Meine Stimme halte ich inzwischen für Mittelmaß. Geschrieben habe ich Jahre nichts mehr Greifbares.
Heute geht es darum, sich bis zum Wochenende durchzuhangeln in einem furchtaren Job und ab und an so lange an mir zu rütteln, bis mir ein paar Erinnerungen kommen, dass ich ja eigentlich auch noch bin. Ich weiß längst, dass mir diese Arbeit mein Ich saugt, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Zum Raus-Stolzieren reiche ich nicht mehr, zum Raus-Gehen fehlt mir das Ziel. Wohin dann? Sie waren die Einzigen, die mich wollten, das zu kriegen, war schwer genug; obwohl ich es nie wollte. Wohin also jetzt? Vor allem jetzt, wo die 82m² gefüllt sind, die Konten errichtet, die Zelte in Österreich abgebrochen?
Denkt nicht, alles, was mich halten würde, wäre sie. Das stimmt nicht. Ich bin gerne hier.
Aber grausam, schmerzhaft, schlimm fühlt es sich an, zu sagen: Ich weiß ja gar nicht mehr, wohin, wenn ich aus dem Joballtag hier raus will. Ich will einen neuen Job, aber habe nicht die geringste Ahnung, welchen. Und zweifle, noch vor der Suche, daran, ihn zu kriegen.
Unfassbar, was 9 Monate Erwachsenenwelt mit mir angestellt habe.
Muss das so aussehen?!
Mit jeder Miete, die zu zahlen war;
jedem Kilometer, der zurückgelegt wurde,
jedem Kompromiss, den man einging,
jeder Träne, die man in der Arbeit runterschluckte,
jedem Wert, den man für Geld verkaufte,
mit jedem Tag seit dem Tag, an dem ich bei dieser Firma angefangen habe,
verlor ich alles aus den Augen.
Ich robotierte, wie ich dachte, dass es sich gehörte.
Ich beginne langsam, meine Augen wieder aufzumachen und finde mich nicht mehr zurecht.
Ich wohne in einer nahezu perfekten Wohnung und führe die nahezu perfekte Beziehung mit der nahezu perfekten Frau. Warum nur nahezu? Weil ganz perfekt gar nicht geht und ich es gar nicht wollen würde.
Ich fülle Blumen in Blumentöpfe, weil ich weiß, dass es sich so gehört. Ich stelle Schränke auf, weil ich weiß, dass sie dorthin gehören und fühle eine kurze Befriedigung, dass "dieses Ding" dann auch geschafft wäre. Erwachsenenleben, oder so ähnlich.
Heute musste man MIR sagen, dass ich doch gerne singe.
Oder, dass ich früher gut darin war, für Menschen da zu sein. Glücks-Coach zu sein.
Heute habe ich Zweifel daran, überhaupt mal zu meinem Glück zurück zu finden.
Zu finden, wovon ich früher geträumt habe. Meine Stimme halte ich inzwischen für Mittelmaß. Geschrieben habe ich Jahre nichts mehr Greifbares.
Heute geht es darum, sich bis zum Wochenende durchzuhangeln in einem furchtaren Job und ab und an so lange an mir zu rütteln, bis mir ein paar Erinnerungen kommen, dass ich ja eigentlich auch noch bin. Ich weiß längst, dass mir diese Arbeit mein Ich saugt, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Zum Raus-Stolzieren reiche ich nicht mehr, zum Raus-Gehen fehlt mir das Ziel. Wohin dann? Sie waren die Einzigen, die mich wollten, das zu kriegen, war schwer genug; obwohl ich es nie wollte. Wohin also jetzt? Vor allem jetzt, wo die 82m² gefüllt sind, die Konten errichtet, die Zelte in Österreich abgebrochen?
Denkt nicht, alles, was mich halten würde, wäre sie. Das stimmt nicht. Ich bin gerne hier.
Aber grausam, schmerzhaft, schlimm fühlt es sich an, zu sagen: Ich weiß ja gar nicht mehr, wohin, wenn ich aus dem Joballtag hier raus will. Ich will einen neuen Job, aber habe nicht die geringste Ahnung, welchen. Und zweifle, noch vor der Suche, daran, ihn zu kriegen.
Unfassbar, was 9 Monate Erwachsenenwelt mit mir angestellt habe.
Muss das so aussehen?!
Mittwoch, 30. Oktober 2013
beschweren sie sich, beschweren sie mich
heute fühl ich mich wie ein wildpferd. skeptisch, unbeugsam und freiheitsliebend. gleichzeitig frage ich mich, ob man mich jemals jemand einfangen wird - für immer. bin ich einfängerin oder gefangene?
im moment glaube ich ja nicht daran. wenn es heikel wird, treten alte taktiken auf den plan: bevor's zur selbstkonfrontation kommt: weglaufen. in meinen beziehungen stumpfe ich mich gerne ab, betrüge, wenn's mal schwierig wird.
es fühlt sich so an, als hätte ich gerade keinen grund für meine schlechte laune. studium? mit auszeichnung abgeschlossen! diplom? in der tasche! ich erwarte von mir frischen wind, der nicht einkehrt. dabei hab ich die türen dafür "einfach" noch nicht aufgemacht. die fenster geschlossen. die stinkige luft zirkuliert, und ich bin bäh-ig wie das gesamte letzte jahr zuvor.
damit halte ich mich aber selbst kaum mehr aus. und weil das diplom dafür die beste ausrede war, musste ich mich auch nicht mit anderen fragen beschäftigen: dem danach. wohin, wie, welcher job, bewerbungen. jetzt ist es da, das danach: und ich möchte nur wegrennen.
das äußert sich in form von dieser art gedanken, wie ich sie in meinen bisherigen beziehungen immer "im griff hatte": mir gehts nicht gut, darüber will ich aber nicht nachdenken, also bumse ich lieber irgendwen bedeutungslosen, der ja doch bedeutung hat, um abzustumpfen.
mit peanut lief das bisher erfrischend anders. bis zu diesen gedanken kam's nicht, mein verstand war zu klar dafür und mein herz zu weit drin. an letzterem hat isch nichts geändert glücklicherweise. aber seit nächten träume ich nun von exbeziehungen aller art und arbeite sie im kopf nochmal durch: was verlasse ich, wenn ich die heimat verlasse? was lasse ich zurück an gescheiterten geschichten?
wen und was verlasse ich, wenn ich gehe?
die frage ist mir auf die stirn tättowiert und gleichzeitig versuche ich sie vor mir selbst mit einer mütze zu verstecken. ich spreche meinen freundInnen gegenüber kurz sätze aus wie "ich hab eine riesenangst" und rufe danach entzürnt "aber darüber will ich nicht reden!!!". ein paradoxon auf zwei beinen: umarm mich, aber berühr mich nicht.
es fühlt sich ja sogar wie ein aussortieren an. ein ehrliches hinterfragen meiner beziehungen hier: wer gibt hier wem was?
ich hinterfrage freundschaftliche beziehungen (tatsächlich treffe ich menschen("freund"?) seit einem jahr lustlos und mit "schnell erledigen"-einstellung), familiäre (wen lade ich zu meiner sponsion ein?!), liebesbeziehungen. letztens habe ich mich beim laufen eine ganze stunde damit beschäftigt, was mit ex xy eigentlich schief gelaufen ist, so dass ich am ende des laufs kurz davor war, ihm zu mailen, um das zu klären. überhaupt stehen klärungen auf der tagesordnung, ewig aufgeschobene mails mit freunden stehen auf CHECKlisten.
there's gotta be something wrong with THAT!
umbruchsphase, aufbruchsphase, brechphase. schnitt.
im moment glaube ich ja nicht daran. wenn es heikel wird, treten alte taktiken auf den plan: bevor's zur selbstkonfrontation kommt: weglaufen. in meinen beziehungen stumpfe ich mich gerne ab, betrüge, wenn's mal schwierig wird.
es fühlt sich so an, als hätte ich gerade keinen grund für meine schlechte laune. studium? mit auszeichnung abgeschlossen! diplom? in der tasche! ich erwarte von mir frischen wind, der nicht einkehrt. dabei hab ich die türen dafür "einfach" noch nicht aufgemacht. die fenster geschlossen. die stinkige luft zirkuliert, und ich bin bäh-ig wie das gesamte letzte jahr zuvor.
damit halte ich mich aber selbst kaum mehr aus. und weil das diplom dafür die beste ausrede war, musste ich mich auch nicht mit anderen fragen beschäftigen: dem danach. wohin, wie, welcher job, bewerbungen. jetzt ist es da, das danach: und ich möchte nur wegrennen.
das äußert sich in form von dieser art gedanken, wie ich sie in meinen bisherigen beziehungen immer "im griff hatte": mir gehts nicht gut, darüber will ich aber nicht nachdenken, also bumse ich lieber irgendwen bedeutungslosen, der ja doch bedeutung hat, um abzustumpfen.
mit peanut lief das bisher erfrischend anders. bis zu diesen gedanken kam's nicht, mein verstand war zu klar dafür und mein herz zu weit drin. an letzterem hat isch nichts geändert glücklicherweise. aber seit nächten träume ich nun von exbeziehungen aller art und arbeite sie im kopf nochmal durch: was verlasse ich, wenn ich die heimat verlasse? was lasse ich zurück an gescheiterten geschichten?
wen und was verlasse ich, wenn ich gehe?
die frage ist mir auf die stirn tättowiert und gleichzeitig versuche ich sie vor mir selbst mit einer mütze zu verstecken. ich spreche meinen freundInnen gegenüber kurz sätze aus wie "ich hab eine riesenangst" und rufe danach entzürnt "aber darüber will ich nicht reden!!!". ein paradoxon auf zwei beinen: umarm mich, aber berühr mich nicht.
es fühlt sich ja sogar wie ein aussortieren an. ein ehrliches hinterfragen meiner beziehungen hier: wer gibt hier wem was?
ich hinterfrage freundschaftliche beziehungen (tatsächlich treffe ich menschen("freund"?) seit einem jahr lustlos und mit "schnell erledigen"-einstellung), familiäre (wen lade ich zu meiner sponsion ein?!), liebesbeziehungen. letztens habe ich mich beim laufen eine ganze stunde damit beschäftigt, was mit ex xy eigentlich schief gelaufen ist, so dass ich am ende des laufs kurz davor war, ihm zu mailen, um das zu klären. überhaupt stehen klärungen auf der tagesordnung, ewig aufgeschobene mails mit freunden stehen auf CHECKlisten.
there's gotta be something wrong with THAT!
umbruchsphase, aufbruchsphase, brechphase. schnitt.
Montag, 30. September 2013
was alles so passiert....
kinder, kinder, wie die zeit vergeht. die wahrheit ist: es war mir sehr wohl klar, wieviel zeit vergangen ist, und erst recht, wie viel davon ohne einen blogeintrag vergangen ist. scheinbar hat das alles so sein müssen, kosmisches gleichgewicht und so zeugs, ihr wisst bescheid, seid ja klüge köpfe ;)
mir geht es richtig gut. meine diplomarbeit ist fertig, gebunden, und abgegeben. und das inzwischen schon fast zwei monate! es sind schöne 150 seiten voller blut und schweiß gebunden in schönen leinen, und ich bin froh, dass es vorbei ist und ein neues kapitel beginnen kann. zeit wird's.
ich war sicher noch nie ein so schwieriger mensch, wie ich es das letzte jahr war. mein ganzes studium ging praktisch ohne selbstzweifel zum thema kompetenz vonstatten, und dann "das". plötzlich war alles schwierig, alles war blockiert, alles hatte riesige bedeutung. während ich für meine betreuerin nur eine von hunderten war, die sie in ihrer zeit als prof betreut hat, war für mich jede email an sie ein kampf mit mir selbst.
meine betreuerin hat mir nie das gegeben, was ich gesucht habe: ich wollte sie lieb, mich "führend", mir "wird schon" sagend. stattdessen war sie konkret, sagte: das passt, das nicht, schöne sprache, guter stil, auf wiedersehen.
und obwohl ich das alles wusste, konnte ich es nie akzeptieren und habe immer wieder versucht, sie auf eine andere ebene zu bringen -bei anderen hatte sie die nämlich. die wahrheit: wir zwei waren eben nicht für einen kuschelkurs gemacht, so ist es eben.
als feststand, dass peanut und ich auf abenteuerurlaub nach mittelamerika wollen, und klar wurde, dass das nur zwischen peanuts master-verteidigung und beginn ihres doktorats möglich ist, hatte ich ..endlich? eine deadline.
ich hatte zunächst noch gehofft, auch noch die diplomprüfung vor dem urlaub reinzuquetschen, meine professorin macht im sommer aber gerne .. tada..urlaub! und verweigerte mir das. letztlich hab ich diese zeit noch gebraucht, 5 tage vor abflug konnte ich meine arbeit schließlich einreichen.
die anschließenden fünf wochen verbrachte ich mit meiner schönsten in nicaragua und costa rica. es war ein urlaub mit ganz viel wandern, klettern, tieren, wasserfällen, gewässern, noch mehr tieren und ein bisschen (ein wirklich sehr kleines bisschen) meer - so weit weg von unser beider leben und sorgen. und das war sehr, sehr gut so.
ich bin zurück und lese, sehr entspannt, die bücher für meine diplomprüfung (gesamt sind's zehn). die angst ist glücklicherweise noch weit weg, kommt wohl erst eine woche vor der prüfung (am 15. ist es so weit). bis dahin heißt es wissen in mich quetschen und mir an einem ganz gewöhnlichen dienstag meinen titel erreden, erkämpfen.
und dann ist das kapitel studium abgeschlossen....
es warten neue kapitel auf mich, vorraussichtlich in franken ;-)
mir geht es richtig gut. meine diplomarbeit ist fertig, gebunden, und abgegeben. und das inzwischen schon fast zwei monate! es sind schöne 150 seiten voller blut und schweiß gebunden in schönen leinen, und ich bin froh, dass es vorbei ist und ein neues kapitel beginnen kann. zeit wird's.
ich war sicher noch nie ein so schwieriger mensch, wie ich es das letzte jahr war. mein ganzes studium ging praktisch ohne selbstzweifel zum thema kompetenz vonstatten, und dann "das". plötzlich war alles schwierig, alles war blockiert, alles hatte riesige bedeutung. während ich für meine betreuerin nur eine von hunderten war, die sie in ihrer zeit als prof betreut hat, war für mich jede email an sie ein kampf mit mir selbst.
meine betreuerin hat mir nie das gegeben, was ich gesucht habe: ich wollte sie lieb, mich "führend", mir "wird schon" sagend. stattdessen war sie konkret, sagte: das passt, das nicht, schöne sprache, guter stil, auf wiedersehen.
und obwohl ich das alles wusste, konnte ich es nie akzeptieren und habe immer wieder versucht, sie auf eine andere ebene zu bringen -bei anderen hatte sie die nämlich. die wahrheit: wir zwei waren eben nicht für einen kuschelkurs gemacht, so ist es eben.
als feststand, dass peanut und ich auf abenteuerurlaub nach mittelamerika wollen, und klar wurde, dass das nur zwischen peanuts master-verteidigung und beginn ihres doktorats möglich ist, hatte ich ..endlich? eine deadline.
ich hatte zunächst noch gehofft, auch noch die diplomprüfung vor dem urlaub reinzuquetschen, meine professorin macht im sommer aber gerne .. tada..urlaub! und verweigerte mir das. letztlich hab ich diese zeit noch gebraucht, 5 tage vor abflug konnte ich meine arbeit schließlich einreichen.
die anschließenden fünf wochen verbrachte ich mit meiner schönsten in nicaragua und costa rica. es war ein urlaub mit ganz viel wandern, klettern, tieren, wasserfällen, gewässern, noch mehr tieren und ein bisschen (ein wirklich sehr kleines bisschen) meer - so weit weg von unser beider leben und sorgen. und das war sehr, sehr gut so.
ich bin zurück und lese, sehr entspannt, die bücher für meine diplomprüfung (gesamt sind's zehn). die angst ist glücklicherweise noch weit weg, kommt wohl erst eine woche vor der prüfung (am 15. ist es so weit). bis dahin heißt es wissen in mich quetschen und mir an einem ganz gewöhnlichen dienstag meinen titel erreden, erkämpfen.
und dann ist das kapitel studium abgeschlossen....
es warten neue kapitel auf mich, vorraussichtlich in franken ;-)
Mittwoch, 5. Juni 2013
"i press trigger, i don't press people button"
Iiiiiieh, ich hab zwei wirklich hässliche letzte Tage hinter mir. Und dabei ist eigentlich garnichts passiert (was genau ein bisschen dem Problem entspricht, aber auch nicht richtig). Man könnte meinen, es geht um meinen Frust weil ich jetzt schon ein paar Tage kaum was für meine Diplomarbeit getan hab (es aber davor eigentlich wirklich recht gut lief) - aber so richtig ist es das nicht. Es ist mehr ein Mix aus Bäh und Wäh und garnix passt. ;)
Ich hoffe mal, dass es nur eine kurze Phase ist und schnell vorbei geht. Denn tatsächlich bin ich eigentlich in Damn-it-ich-schreib-das-Ding-jetzt-einfach-Phase und habe auch vor, diesen Sommer fertig zu sein. Im Gegensatz zu alten Plänen scheint dies diesmal auch realisierbar zu sein ^^. Entstanden ist das glaube ich erst wirklich durch einen leichten mental breakdown und ganz viel Streit und Schreierei. Ich habe mich wenig unterstützt gefühlt: bzw. wenig an mich "geglaubt" gefühlt. Ich habe auch jetzt nicht das Gefühl, dass mir das auch nur EINE/R tatsächlich sagt, aber vielleicht kann ich das auch nicht verlangen (oder aber niemand glaubt an mich, haha). Ich musste erst einmal ordentlich zusammenbrechen bis ich feststellte, dass es auf die Art nicht geht und ich die Dinge mit etwas mehr "Wurschtigkeit" angehen muss. "Probiers mal mit mehr Wurschtigkeit" entwickelte sich zu meinem Motto und hat mich (emotional) weitergebracht, und dann kamen auch mehr Seiten und Worte zusammen. Eindeutige Motivation stellt Peanut dar, sie spät. Ende Juli ihren Abschluss haben und beginnt dann im Oktober ihren Doktor - in Deutschland. Das heißt für mich bzw. uns übrigens auch das, wonach es klingt: ich ziehe wohl um! Irgendwie schaffe ich es immer noch nicht, das "wohl" wegzulassen, aber das ist wohl eine mentale Sache.
Dass ich nach meinem Studienabschluss umziehen würde, war ohnehin eigentlich klar - dass es jetzt gleich ein anderer Staat wird und ich damit 8h von zuhause wegziehe... das weniger. Aber noch ist alles reine Theorie und soll unsere Beziehung nicht mehr stressen als nötig (es ist ohnehin nicht auszublenden). Das sind so Gedanken die richtig anstrengend sind - bei jeder schlechten Stimmung oder komischen Situationen wandert der Gedanke wieder in den Kopf: "Aber du gehst wegen ihr hierher..!" So, als würde mich ein Zeigefinger daran erinnern, dass mir das ja klar sein müsse. Ich versuche das, wie gesagt, weitestgehend auszublenden, weil ich nicht glaube, dass das Zweifel sind (so fühle ich mich nicht), mehr wohl natürliche Sorgen. Und die nützen mir nix - dafür ist es, selbst wenn ich sie "ernst" nehme, viel zu früh. Step by step. Erstmal der Abschluss. Dann reisen, danach dürfen Umzugsgedanken und Jobsorgen kommen ("Wer will mich???").
Ich habe mich hierin wirklich
wiedergefunden und empfehle es allen, die auch schon mal durch
Ähnliches wie eine Abschlussarbeit gegangen sind ;) Ich fühl mich schon
ein wenig wie ein "literarischer Borkenkäfer" (so beschrieb ein Freund
den "Bücherwurm" beim tabu-Spielen), bin nur froh, dass ich meine
Durchschnittsliteratur auch noch lese, sonst würde ich Bücher wohl
grundsätzlich schon hassen.
Ansonsten vermute ich hinter meinem Schweigen wohl Beziehungszufriedenheit (Peanut liefert wenig Grund zur Beschwerde, ein gutes Modell) und ein bisschen war auch die Luft raus.
Im letzten Jahr hab ich etwa 10kg abgenommen; das sehr unbeabsichtigt und das steigert meine Freude darüber nur noch. Der Sport ist etwas intensiver in mein Leben gerückt, mit einer professionell spielenden Basketballerin zur Freundin und zuviel Freizeit musste das wohl passieren ^^ Ich trainiere auch viel in der Kraftkammer (ne Art Fitnesscenter) - und ich krieg ziemliche Oberarme (falls es irgendwen da draußen interessiert!)
"I'm a bad woman to keep
Make me mad, I'm not here to please
Paint me in a corner but my colour comes back
Once you go black, you never go back"
(Gin Wigmore, Black Sheep)
Mittwoch, 13. März 2013
Donnerstag, 7. März 2013
Was ES macht
ES verändert so viel, dass ES mir richtig Angst macht.
ES verändert in Sekundenschnelle meine Stimmung, baut Druck auf und .. lässt ihn eigentlich gar nicht mehr ab. Baut ihn nur stetig auf.
ES ändert mein Denken, mein Leben. Es kontrolliert mein Leben regelrecht. Alles dreht sich um ES.
Es lässt mich auf alle schimpfen, die mir "gute" Ratschläge geben wollen, auf alle, die es schon hinter sich haben, es lässt mich neiden, auf alle, die besser, schneller, weiter sind als ich.
Es holt in mir die niederträchtigsten Gefühle raus: Neid, Konkurrenzdenken. Es fordert mein Schweigen über Erfolglosigkeit. Wer will das schon hören, wenn scheinbar alles nur ein Wettlauf ist?
Wem erzählt man noch gerne von Problemen, wenn sich andere auch nur daran reiben, freuen, vergleichen?
Es löst Streit aus, immer und immer wieder. Und es/ES wird nicht besser.
Nicht einmal, wenn sich tatsächlich was tut.
Übrigens: Wie man es auch angeht, falsch ist's ohnehin.
Bäääääääh.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe
was es ist? fragt der Verstand.
ES verändert in Sekundenschnelle meine Stimmung, baut Druck auf und .. lässt ihn eigentlich gar nicht mehr ab. Baut ihn nur stetig auf.
ES ändert mein Denken, mein Leben. Es kontrolliert mein Leben regelrecht. Alles dreht sich um ES.
Es lässt mich auf alle schimpfen, die mir "gute" Ratschläge geben wollen, auf alle, die es schon hinter sich haben, es lässt mich neiden, auf alle, die besser, schneller, weiter sind als ich.
Es holt in mir die niederträchtigsten Gefühle raus: Neid, Konkurrenzdenken. Es fordert mein Schweigen über Erfolglosigkeit. Wer will das schon hören, wenn scheinbar alles nur ein Wettlauf ist?
Wem erzählt man noch gerne von Problemen, wenn sich andere auch nur daran reiben, freuen, vergleichen?
Es löst Streit aus, immer und immer wieder. Und es/ES wird nicht besser.
Nicht einmal, wenn sich tatsächlich was tut.
Übrigens: Wie man es auch angeht, falsch ist's ohnehin.
Bäääääääh.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe
was es ist? fragt der Verstand.
Mittwoch, 30. Januar 2013
Minenfeld
Manchmal kommt einem die Welt offen und weit vor, ungefährlich und absolut jeder Ort scheint einladend, spannend und neu.
Und manchmal erlebt man die absolut gleiche Welt wie einen gefährlichen Platz der Vergangenheit, in der jeder Tritt einen Tritt auf eine alte Mine bedeuten könnte und man vorsichtig durchs Leben tappst, immer mit der Angst im Hinterkopf, auf all das zu stoßen, auf das man nicht stoßen möchte. Und doch entscheidet man sich für Wahrnehmung #2 und tappst, statt einfach mit mutigen und glücklichen Schritten zu gehen, zu wandern, zu entdecken.
Allein mein Tappsen verrät, dass ich zwar auf der Hut vor, und doch grundsätzlich auf der Suche nach Minen bin.
Was ist das bloß für ein masochistisches Gedankengut in mir?
Und manchmal erlebt man die absolut gleiche Welt wie einen gefährlichen Platz der Vergangenheit, in der jeder Tritt einen Tritt auf eine alte Mine bedeuten könnte und man vorsichtig durchs Leben tappst, immer mit der Angst im Hinterkopf, auf all das zu stoßen, auf das man nicht stoßen möchte. Und doch entscheidet man sich für Wahrnehmung #2 und tappst, statt einfach mit mutigen und glücklichen Schritten zu gehen, zu wandern, zu entdecken.
Allein mein Tappsen verrät, dass ich zwar auf der Hut vor, und doch grundsätzlich auf der Suche nach Minen bin.
Was ist das bloß für ein masochistisches Gedankengut in mir?
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